Stephan Baumkötter, Köln; Rudolf de Crignis, New York; Martina Klein, Düsseldorf:

Die Veranstaltung selber findet statt am:
3. November:        10.00 Uhr, Raum 2.41, Vorträge der Künstler/in
                        14.00 Uhr, Festsaal, Seminar vor den Originalarbeiten

4. November:        Angebot zu Einzelkonsultationen für Studierende der HGB Leipzig
                        Anmeldung: meller@hgb-leipzig.de

Unser Blick differenziert und erkennt vielfach Inhalte und Kriterien über eine an der
Darstellung orientierte Bildbetrachtung oder über sich klar abgrenzende Kontraste. Die
Möglichkeit, die Beschaffenheit und Wirkung einer gemalten Oberfläche als lesbare
Hinführung zur Bildinhaltlichkeit und ?aussage kann dabei übersehen werden. Die
Organisation der Mittel, der Aufbau einer Oberfläche, also das was wir bei der
Betrachtung eines Bildes eigentlich immer und nur sehen, wird selten in die Bewertung
der Bildinhaltlichkeit mit einbezogen. Die Werke der drei Künstler, die ich einlade,
bedürfen jedoch der Rezeption ihrer Oberfläche für ihre Rezeption überhaupt.

Baumkötter:
In der Welt muss man immer einen identifizierbaren Blick auf die Dinge haben um sich
zurechtzufinden. In Baumkötters Malerei entzieht sich die Oberfläche dem
identifizierbaren Blick aufgrund ihrer indifferenten Farbigkeit und Räumlichkeit. Die
Farben sind weder über Kontraste abgegrenzt, noch ist die Fläche als ganzes monochrom 
Die Bilder werden sowohl flächig als auch räumlich wahrgenommen. In dieser Indifferenz
verweisen die Bilder auf den Ort des Betrachters in der Welt.

de Crignis:
Die Oberfläche wird sehr konkret wahrgenommen. Sie ist der materielle Beitrag zum
Erleben des Lichtraums. Die Wirkung als Bild ist nicht vordergründig angesprochen,
vielmehr interessiert den Künstler die Wahrnehmung, das Erleben des Lichtraumes. Die
Architektur des Lichtraums wird mittels einer Schichtenmalerei und einer vielfarbigen
Palette aufgebaut. Die Pigmente haben nur die Funktion ein Katalysator zu sein um das
Licht sichtbar/erlebbar zu machen.

Klein:
Sie schafft monochrome Gemälde in ihrer reinsten Erscheinungsform: formelle Strukturen,
Quadrate und Rechtecke, eine Fläche in einer Farbe, die in mehren Lagen aufgetragen
wird. Ihre Leinwände sind im wahrsten Sinne des Wortes von Räumlichkeit gekennzeichnet.
In einigen Werken stehen zwei im rechten Winkel miteinander festmontierten Leinwände im
Raum oder eine der Leinwände ist lotrecht an der Wand befestigt, so daß die andre in
den Raum hineinragt.
Andere Leinwände, sind nach dem Vorgang des Malens, an beiden Seiten und unten von
einer sie haltenden gleich großen Holzplatte los geschnitten und nur noch am oberen
Rand der Holzplatten befestigt, die auf dem Boden steht. Die herabhängende Leinwand,
die auf Veränderung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit leichter Bewegung reagiert,
ist sinnbildlich und tatsächlich losgemacht.

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